Israels Taufe

Der Täufling

Der Täufling

Ich habe euch Israel ja schon vorgestellt . Er ist der jüngere Sohn von Vivian, unserer Haushaltshelferin. Er ist jetzt knapp 5 Monate alt und es wurde Zeit, ihn zu taufen.

Wir wurden eingeladen, den Taufgottesdienst zu besuchen. Er fand in der Apostolic Church, ganz bei uns in der Nähe statt. Vivian ist hier ein engagiertes  Gemeindemitglied.

Das Viertel ist nicht besonders wohlhabend, daher ist auch die Kirche -wahrscheinlich schon seit längerem- im Rohbauzustand. Der Altarraum ist mit Tüchern und Plastikblumen verschönert. Nicht gespart wird an einer leistungsstarken Soundanlage, so dass Predigt und Gesänge auch gehört werden.

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Im Inneren der Kirche. Tanz und Gesang müssen sein.

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Die Mädels vom Chor

Die Taufgesellschaft und eigentlich alle Gottesdienstteilnehmer waren ziemlich herausgeputzt. Der Dress-Code zur Taufe ist weiß. Als „international guests“ wurden wir extra begrüßt und der Gottesdienst wegen uns zweisprachig gehalten – auf Twi und Englisch.

Während des Gottesdienstes wird viel gesungen und getanzt. Die Predigt steht jedoch im Mittelpunkt. Nach der Predigt gings ans Taufen.  Wie wir es bei uns kennen, wird das Kind im Kreis seiner Eltern, Geschwister, Taufpaten und Verwandten vom Pastor am Altar getauft – mit Öl.

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Die Taufgesellschaft

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Danach werden die Geschenke für das Kind eingesammelt: jeder der eine Geldgeschenk machen möchte, geht nach vorne und steckt das Geld in eine Box, aber auch praktische Sachen wie Pampers, Waschmittel und ähnliches werden gebracht.

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Der Pastor mit den Geschenken

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Vivan und Emanuel nehmen die Geschenke entgegen. Die „Kollekte“ befindet sich in der rosa Plastiktüte.

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Vivian mit Israel und ihrer Tante, die Schwester ihrer Mutter, die auch in Accra wohnt.

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Wir waren sehr froh, dabei sein zu dürfen.

Zurück in Ghana – Regenzeit!

Seit etwas mehr als einer Woche bin ich zurück in Ghana. Mein Plan, durch meinem Aufenthalt in Deutschland einen Teil der Regenzeit hier zu schwänzen, ist nicht aufgegangen. Die Regenzeit kam in diesem Jahr später als normal. Sie und ich erreichten Accra quasi gleichzeitig……

Ein richtiger Regensturm kam am Mittwochabend über die Stadt. Es war wirklich sintflutartig. Viele Leute wurden auf dem Heimweg überrascht. Die Straßen waren innerhalb kürzester Zeit überschwemmt und die offenen Abwasserkanäle schafften es nicht mehr das Wasser abzuleiten. Autos versanken, Mauern wurden eingedrückt und Häuser überschwemmt.

Auch bei uns im Haus war mal wieder Land unter. Unser Garten glich einem See. Zu allem kam natürlich auch noch Stromausfall dazu. Ich habe mich  bei all dem Wasser nicht getraut, den Generator anzuwerfen…….Durch ein paar Lecks im Dach und durch den Fußboden drang Wasser ein. Aber nach ein paar Stunden aufwischen und auffangen war soweit alles wieder ok.  Wir sind mit einem blauen Auge davongekommen.

Vielleicht habt ihr in den Nachrichten gehört, dass in derselben Nacht  durch unglückliche Umstände aber auch verursacht durch das Hochwasser, eine Tankstelle explodiert ist, unter deren Dach viele Menschen Schutz vor dem Regen gesucht hatten. Allein durch diese Explosion starben 70 Menschen. Insgesamt geht man von über 200 Toten durch die Flut aus.

Mit der Suche nach den Verantwortlichen wurde natürlich auch sofort begonnen. Accra wächst und wächst, jedoch wird die nötige Infrastruktur nicht  bereitgestellt. Das bestehende System ist einfach unterdimensioniert. Außerdem  werden die Abwasserkanäle hemmungslos als Müllhalden benutzt, so dass das anfallende Regenwasser nicht ungehindert abfließen kann, da die Kanäle durch den Unrat verstopft sind. Ich habe allerdings nicht viel Hoffnung, dass irgendjemand Konsequenzen zieht…….

Aber die Regenzeit hat auch ihr Gutes: Es ist gut 5 Grad kühler als normal! 27 oder 28 Grad ist ein Riesenunterschied zu 32-33 Grad – echt!

Daily Graphic Schlagzeile nach der Flut

Daily Graphic Schlagzeile nach der Flut