Neulich bei Goethe

Mittlerweile gebe ich 2-Mal pro Woche eine Konversationsklasse am Goetheinstitut. Jeden Montag- und Mittwochnachmittag.

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Dieser Unterricht macht mir sehr viel Spaß. Egal wie genervt ich von Stromausfall oder Wasserknappheit bin, nach Goethe geht es mir besser 😉

Die meisten Studenten kommen ans Goetheinstitut entweder, weil sie in Deutschland studieren wollen, oder weil ihr Mann/ Frau schon in Deutschland lebt. Für das Visum benötigen sie den Nachweis für ein bestimmtes Level an Deutschkenntnissen. Außer Ghanaern sind auch Studenten aus anderen westafrikanischen Ländern am Goetheinstitut.

Ich biete zwei Konversationsklassen an: eine für die sogenannten A-Level -Studenten (Cafe Berlin), die haben gerade erst angefangen deutsch zu lernen. Die andere Klasse ist für die Fortgeschrittenen, B-Level Cafe Köln). Mit denen kann man dann schon richtig diskutieren.
Da ich keine „richtige “ Lehrerin bin, unterrichte ich weder Grammatik noch Rechtschreibung und gebe keine Hausaufgaben auf. Mein Kurs ist ein freiwilliges Angebot, das außerhalb des eigentlichen Lehrplans steht, um Sprechfähigkeit und Sprachverständnis zu verbessern. Und dafür ist ein „native Speaker“ natürlich ganz gut.
Die eigentlichen Sprachlehrer am Goetheinstitut sind Ghanaer.
Den Studenten macht es Spaß, mal ungezwungen zu quatschen, ohne auf Lehrplan und Prüfungsrelevanz zu achten.
Die Themen schlagen die Studenten selber vor und ich bereite dann Material vor. Themen sind z.B. „Kulturelle Unterschiede Deutschland – Ghana“, „Was ist ein ideales Paar?“, „Wie verhalte ich mich bei einem Vorstellungsgespräch?“, „Was bedeutet für mich Glück?“, aber auch „Angela Merkel“, „Auf dem Flughafen“, „Essen und Trinken“ oder „Fußball“. Ich lerne sehr viel über die hiesige Kultur und die Denke der  jungen Ghanaer durch diese Diskussionen.
Nächstes Mal geht es um „Gewissensfragen“…….da wird’s wieder heiß hergehen.
Wir haben eine Whatsapp-Gruppe „Cafe Berlin-Köln“  gegründet, auf der nur deutsch geschrieben werden darf. Dort berichtet dann jeder , was er so macht, wie die Prüfungen gelaufen sind oder es werden Dinge, wie der tragische Flugzeugabsturz diskutiert.
Beim Thema „Essen und Trinken“ wird natürlich auch gegessen und getrunken. Hier ein paar Eindrücke davon.
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Was esst ihr eigentlich so?

Mehr oder weniger das gleiche wie zuhause. Nur nicht Bio und nicht Vollkorn. Brot kaufen wir meistens in den Supermärkten, die Baguettes anbieten.

In der Innenstadt gibt es eine kleine französische Bäckerei “ Bread & Wine“, die richtiges Brot, Baguette, Croissants und Quiche verkaufen. Der Einkauf dort gehört zu unseren Samstagsritualen. Der Laden ist allerdings eine Apotheke……

Bread & Wine

Bread & Wine

Butter und Käse (natürlich importiert) gibt es auch in den großen Supermärkten, genau wie Gemüse und Obst, das man aber auch gut an kleinen Ständen an der Straße kaufen kann. Käse ist sehr teuer. Den Vogel schießt dabei Philadelphia-Frischkäse ab: ca. 13 € für ein Päckchen! Verkneifen wir uns natürlich….

Seit Kurzem habe ich einen „Blender “ (Standmixer), mit dem ich  Smoothies aus Ananas, Mango und Papaja mache……sehr lecker! Ananas werden überall verkauft, ca. 0,50 € das Stück.

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Außerdem werden überall an der Straße frische Kokosnüsse angeboten. Der Verkäufer bearbeitet sie  mit einer Machete, so dass der Kunde direkt vor Ort das Kokoswasser trinken kann.

Frisches Kokosnusswasser

Frisches Kokosnusswasser

Wie zuhause koche ich viel Gemüse, kein Fleisch (hier gibt es üblicherweise Hähnchen, Ziegenfleisch und Fisch).

Manchmal kriege ich so richtige Flashs und koche  rheinische Hausmannskost: Bohnensuppe, Kartoffelpüree mit gebratenen Zwiebeln, Hefeküchsjen(rheinische Verkleinerungsform), Pfannkuchen, Gemüse „untereinander“. Aber auch Pizza, Pasta und Co.

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Mittlerweile haben sich  ein paar afrikanische Gerichte  bei uns eingebürgert: Groundnutsoup (Erdnusssuppe) und Red Red.

Hier die Rezepte:

Groundnutsoup (Erdnusssuppe, kann man aber auch gut als Soße verwenden)

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Red Red (gebratene Plantain( Kochbananen) mit scharfen Bohnen) dazu für Nichtvegetarier: Fisch oder Chicken)

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Obwohl Ghana der zweitgrößte Exporteur für Kakao au der Welt ist, ist die Schokolade made in Ghana nicht der Hit. Aber wenns hart auf hart kommt, kann man im Supermarkt eine Rittersport für umgerechnet 3 Euro bekommen………..oder etwas Schönes von Haribo……;-)

Trinkwasser kaufen wir in großen 20 l- Behältern. Die werden auf ein Gerät aufgesetzt von dem aus man dann das Wasser entweder heiß oder kalt in ein Glas abfüllen kann…..vorausgesetzt es gibt Strom.

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Ghana hat zwei bekannte Biermarken: Club und Star. Wir haben immer einen Kasten Club im Haus.

Für den beliebten Palmwein können wir uns nicht erwärmen…..dafür aber für die Flasche Großenbucher Kirschschnaps, die Inge uns mitgegeben hat. 😉