Oh my Goodness, the traffic……!

Ja, das Autofahren war erst mal eine echte Herausforderung!

Da wir nur ein Auto haben, ist die einzige Möglichkeit für mich tagsüber mobil zu sein, Manni morgens zur Arbeit zu fahren und abends wieder abzuholen. Also hab ich mich gleich am zweiten Tag ins Getümmel begeben:

Beim Autofahren gibt es zwei Hauptprobleme: einmal den Zustand der Straßen und zum anderen das – naja- nennen wir es  Verkehrsverhalten des ghanaischen Wagenlenkers  und anderer Verkehrsteilnehmer an sich.

Wenn man Glück hat ist die Straße auf der man fährt asphaltiert – ich sage nicht geteert, weil ich weiss, dass einige Spezialisten unter Euch dann die Nase rümpfen würden – und hat nur kleine Schlaglöcher. Das geht dann schon. Man muss  nur aufpassen, dass man  nicht in den offenen Betongraben gerät, der meist rechts und links der Fahrbahn der Entwässerung dient , ca. einen halben Meter tief  und durch nichts markiert oder abgegrenzt ist………

Die Leichtigkeit des fließenden Verkehrs geht  in Ghana über alles, d.h. auch über jede Verkehrsregel. Grundsätzlich hat man Rechtsverkehr. Auf Verkehrsschilder wird in der Regel verzichtet (werden eh überbewertet), man einigt sich auch so……

Irgendwie folgen alle einem geheimnisvollen „flow“ , der durch Blicke, Handzeichen, Hupen und Blinken gesteuert ist. Hierbei haben  z.B. an Kreuzungen Taxis und TroTros (kleine private immer überfüllte Busse) Vorrang vor Privatautos und LKW vor PKW . Sieht aber z.B. ein aufmerksamer TroTro-Fahrer, dass eine verzweifelte bleichgesichtige Mama, mittleren Alters ;-), in ihrem silbernen KIA-pseudo- SUV schon länger erfolglos versucht über die Kreuzung zu kommen, erbarmt er sich und regelt das für sie mit den o.g. Mitteln. Es geht also durchaus rücksichtsvoll zu.

Fußgänger und Fahrradfahrer spielen bei dieser Betrachtung, wie im realen Leben  keine Rolle. Sie flitzen irgendwie durch die Ritzen……Gehwege werden als Platzverschwendung betracht, einen Fahrradweg habe ich noch nie gesehen. Was dazu führt, dass Radfahrer – es sind eh nur wenige, da Radfahren als Zeichen der Armut und der Erfolglosigkeit betrachtet wird-  auch gerne mal die Autobahn benutzen… wegen der besseren Übersicht am liebsten gegen die Fahrtrichtung.

Den  Themen Einkaufen im Stau und Streichelzoo am Straßenrand widme ich mich in einem meiner nächsten Beiträge. Fotos folgen.